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AutorenbildStella Schultner

Bindungsangst verstehen und bewältigen: Strategien für eine gesunde Beziehung


„Hat er Bindungsangst oder fehlt ihm einfach das Interesse an mir?“

 

Diese Frage höre ich häufig von meinen Klientinnen. Hast du dich das auch schon einmal gefragt? Wenn ja, dann geht mein Herz raus zu dir. Diese Unsicherheit kann quälend und verletzend sein.

 

Oft wird der Begriff Bindungsangst verwendet, um sich nicht einzugestehen, dass der andere vielleicht einfach kein Interesse oder keine echten Gefühle hat. Und das tut weh. Sollte das der Fall sein, hilft es aber nur, ehrlich zu dir selbst zu sein und loszulassen.

 

Bei Bindungsangst hingegen handelt es sich um ein komplexeres Problem. Menschen mit Bindungsangst zeigen oft widersprüchliches Verhalten: Zuerst zeigen sie echtes Interesse, nur um sich dann plötzlich zurückzuziehen. Dieses Verhalten verursacht nicht nur Verwirrung und Schmerz für dich, sondern auch für sie selbst, da sie gegen tief verwurzelte Ängste kämpfen.

 

In diesem Blogartikel erfährst du alles, was du über Bindungsangst wissen musst – von den Ursachen und Anzeichen bis hin zu effektiven Strategien, wie du dich selbst vor einem Partner mit Bindungsangst schützen, deine eigene Bindungsangst überwinden und in einer gesunden Beziehung glücklich werden kannst.


Inhaltsverzeichnis:



 


Bindungsangst verstehen: Was ist Bindungsangst eigentlich?


Bindungsangst ist die Angst vor Beziehung und die Angst vor echter und emotionaler Nähe.


Viele dieser Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich auf Beziehungen einzulassen oder die nächsten verbindliche Schritte in bereits bestehenden Partnerschaften einzugehen.


Die Vorstellung, eine tiefe Bindung mit anderen Menschen eizugehen, kann sogar Panik, Schwitzen und Herzrasen verursachen und löst einen bei vielen Bindungsängstlichen einen Fluchtreflex aus.


Was für die meisten Menschen ein völlig reguläres Verhältnis von Nähe und Distanz ist, fühlt sich für den bindungsängstlichen Menschen wie eine Bedrohung oder lästige Verpflichtung an.


Nicht selten wird verhindert, dass Partnerschaften in die Tiefe gehen und sie werden häufig abgebrochen, bevor es zu ernst wird. Du merkst schon: Es geht hier sehr viel um Überforderung.


 

In dieser Folge meines Podcasts IN LOVE erkläre ich, wie du zwischen Bindungsangst und echten Warnsignalen in einer neuen Partnerschaft unterscheiden kannst, und teile meine zwei besten Tipps, um dein Bauchgefühl klarer zu erkennen und glückliche Beziehungen zu führen!




 


Angst vor emotionaler Nähe: Warum Bindungsangst Beziehungen belasten kann


Bindungsangst kann auf unterschiedliche Weise auftreten. Sie führt dazu, dass Menschen sich emotional zurückziehen, selbst wenn sie echte Gefühle für ihren Partner haben. Der Grund für diesen Rückzug ist oft eine tiefsitzende Angst, sich zu verlieren oder verletzt zu werden. Diese Angst kann stärker sein als das Bedürfnis nach Nähe.

 

Ich liebe dich… nicht.

 

Es klingt hart, doch viele Menschen mit Bindungsangst benutzen genau diese Worte, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zuzulassen. Die Gefühle können echt sein, aber die Furcht vor Nähe führt dazu, dass sie sich distanzieren.

 

Kennst du das vielleicht auch?

 

  • Er zeigt Interesse, aber dann wird es still um ihn. Du fragst dich, warum er sich plötzlich nicht mehr meldet.

  • Er kontrolliert die Treffen, du wartest, bis er entscheidet, wann und wie oft ihr euch seht.

  • Nach einem intensiven Moment zieht er sich emotional zurück, als ob nichts geschehen wäre.

  • Du fragst dich ständig: „Hat er Bindungsangst oder einfach kein Interesse?“

 

Auch kurzfristige Absagen und das typische Heiß-Kalt-Verhalten / Breadcrumbing sind häufige Probleme, die mir meine Klientinnen schildern. Der Grund? Sie daten Menschen, die oft mit Bindungsängsten kämpfen.

 

Manchmal erkennen meine Klientinnen dieses Verhalten jedoch auch bei sich selbst. Sie suchen Hilfe, weil sie merken, dass sie sich emotional niemandem vollständig öffnen können. Oder weil sie in einer Beziehung sind, aber wichtige Schritte – wie Heiraten oder Familienplanung – einfach nicht in Angriff nehmen können.

 

Bindungsangst beschränkt sich dabei nicht nur auf die Kennenlernphase: Viele Paare leben jahrelang zusammen, ohne die nächste Stufe ihrer Beziehung zu erreichen. Solche Beziehungen können für beide Partner sehr schmerzhaft sein.

 

Häufig hören Menschen mit Bindungsangst Sätze wie:


„Du bist nicht beziehungsfähig!“ oder

„Du hast kein echtes Interesse an mir!“

 

Hast du solche Sätze schon einmal gesagt oder gehört? Wenn ja, dann bist du damit nicht allein. Diese Worte können sehr schmerzhaft sein – für beide Seiten. Aber sie deuten oft auf tiefere Ängste hin.


Wenn du dich in dieser Situation wiederfindest, lies weiter. Vielleicht findest du einige Antworten, die dir helfen können, Klarheit zu gewinnen und mit Bindungsangst besser umzugehen.


 

Die Dynamik hinter Bindungsangst: ein innerer Konflikt


Das Gefühl der Überforderung ist für Menschen mit Bindungsangst sehr real. Die Unlust und innere Ablehnung, die sie empfinden, können überwältigend sein und führen häufig zu Flucht- und Rückzugsverhalten. Diese Reaktionen sind nicht einfach Ausdruck mangelnden Interesses; sie sind vielmehr tief verwurzelte Schutzmechanismen, die in Momenten intensiver emotionaler Belastung aktiviert werden.


Die Entfernung vom anderen Menschen mag zunächst als Erleichterung empfunden werden. Es ist ein Versuch, sich vor der emotionalen Intensität zu schützen, die eine engere Bindung mit sich bringen würde. Doch nach einer Weile stellt sich oft das Gefühl der Sehnsucht ein. Der Herzschmerz, der aus dieser Entfremdung entsteht, führt häufig dazu, dass die Person erneut Kontakt aufnimmt, in der Hoffnung, die Verbindung wiederherzustellen.


Erstaunlich ist, dass viele Menschen mit Bindungsangst diese Dynamik oft erst nach einigen Jahren und in mehreren Beziehungen wirklich verstehen. Es ist ein Prozess des Lernens und der Selbstreflexion, der Zeit und Geduld erfordert.


Übrigens tritt die Bindungsangst nicht nur in romantischen Beziehungen auf. Bindungsangst findet sich ebenfalls in Freundschaften oder im Berufsleben wieder, wo ähnliche Muster des Rückzugs und der Überforderung sichtbar werden. Der Umgang mit Bindungsangst ist also nicht nur eine Herausforderung für Paare, sondern kann auch die sozialen und beruflichen Beziehungen eines Menschen beeinflussen.

 

Wenn du dich in dieser Dynamik wiedererkennst, sei dir bewusst, dass du nicht allein bist. Es gibt Wege, diese Muster zu erkennen und zu durchbrechen, um tiefe, erfüllende Beziehungen zu führen.


 

Bindungsangst erkennen: Anzeichen und Symptome


Bindungsangst in Beziehungen

Bindungsangst kann sich auf vielfältige Weise zeigen und beeinflusst nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihre Beziehungen. Die folgenden Symptome sind häufige Anzeichen dafür, dass jemand unter Bindungsangst leidet:


  • Heiß- & Kalt-Verhalten/Breadcrumbing

  • kurzfristige Absagen

  • Kontrolle darüber, wann, wie, wo und wie oft man sich sieht

  • Ghosting

  • vermeintlich wenig Interesse an der anderen Person

  • vermeintlich kein Interesse an einer gemeinsamen Zukunft

  • tagelang wenig Kontakt, vor allem nach besonders intimen Momenten

  • kein Festlegen auf einen Beziehungsstatus

  • Gespräche erreichen auch nach längerer Zeit keine Tiefe und kratzen eher an der Oberfläche

  • sobald der andere sich entfernt, wird er wieder interessant

  • kühles Verhalten oder Emotionslosigkeit

  • unverbindliche Aussagen

  • keine Integration in den Familien- und Freundeskreis

  • Streit, aus dem Nichts heraus



 

Wenn du in einer Beziehung mit Bindungsangst lebst und darunter leidest, möchte ich dir meine Liebeskummer Love Mails ans Herz legen. Diese Mails sind komplett kostenlos und bieten dir wertvolle Unterstützung in schwierigen emotionalen Zeiten. Melde dich für 0,- Euro an und erhalte sofort Hilfe von mir.


Liebeskummer bei Bindungsangst

Die Mails enthalten eine liebevolle Meditation und praktische Übungen, die dir helfen, dich sofort besser zu fühlen und deine Gefühle zu verarbeiten.



 


Bindungsangst in der Kennenlernphase – welche Anzeichen gibt es?


Die Anzeichen von Bindungsangst zeigen sich oft erst nach einiger Zeit in einer Beziehung. Dennoch gibt es subtile Hinweise, die dir bereits in der Kennenlernphase helfen können, die emotionale Verfügbarkeit deines Gegenübers besser einzuschätzen. Indem du aufmerksam auf bestimmte Verhaltensweisen achtest, kannst du frühzeitig erkennen, ob ein potenzieller Partner in der Lage ist, eine tiefe Verbindung einzugehen oder ob er sich eher zurückziehen wird.




Hier sind einige typische Anzeichen, die auf Bindungsangst hindeuten können:


  1. Heiß-Kalt-Verhalten (Breadcrumbing): Mal fühlst du dich dem anderen sehr nah, dann zieht sich die Person plötzlich zurück. Dieses wechselhafte Verhalten kann für dich verwirrend sein. Wenn du mehr zu Breadcrumbing erfahren möchtest, habe ich zu dazu einen weiteren Artikel geschrieben:


    Breadcrumbing verstehen, erkennen und unterbinden

    Breadcrumbing bei Bindungsangst

  2. Emotionale Verfügbarkeit: Du hast möglicherweise den Eindruck, dass du attraktiver und begehrenswerter wirkst, wenn du weniger Interesse zeigst oder dich rar machst. Das liegt daran, dass emotional weniger verfügbare Menschen oft als weniger bedrohlich empfunden werden.


  3. Fernbeziehungen: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit Bindungsangst sich in Fernbeziehungen befinden. Die physische Distanz schafft ein Gefühl von Sicherheit und vermindert das emotionale Risiko, das engere Bindungen mit sich bringen können. Diese Art von Beziehung kann eine Möglichkeit sein, sich vor den intensiven Anforderungen einer nahen Verbindung zu schützen.


  4. Love Bombing: In der Kennenlernphase kann es vorkommen, dass Mensschen mit Bindungsangst von ihren eigenen Gefühlen überwältigt werden und großzügig mit Komplimenten, Liebesbekundungen und großen Versprechungen um sich werfen. Doch nach einer Weile kehren die alten Zweifel und Ängste zurück, und der bindungsängstliche Partner beginnt, sich zu schützen. Plötzlich tritt ein radikales Verhaltensmuster auf, das bei dir Verwirrung, Schmerz und Fassungslosigkeit auslösen kann.


    Es ist wichtig zu beachten, dass Love Bombing in der Kennenlernphase immer ein Warnsignal ist. Achte auf solche Verhaltensweisen, denn sie können auf tiefere Probleme hinweisen, die eine gesunde Beziehung gefährden. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, lies gerne meinen Artikel:


    Love Bombing erkennen: So schützt du dich vor manipulativer Zuneigung.

    Love Bombing bei Bindungsangst

 


Bindungsangst: Welche Ängste treiben sie an?


Bindungsangst kann viele Ursachen haben und oft verbergen sich tiefere Ängste dahinter. Diese Ängste beeinflussen nicht nur die Fähigkeit zur Bindung, sondern können auch das gesamte Leben und die Beziehungen eines Menschen prägen.

 

Die folgende Aufzählung gibt dir einen Überblick über häufige Sorgen und Ängste, die die sich als Bindungsangst äußern:


FOMO = Fear of missing out

Die Sorge etwas zu verpassen oder vielleicht einen noch besseren Partner kennenzulernen.


Verlustangst

Wenn ich mich nicht binde, kann ich auch nichts verlieren.“

Siehe auch Verlustangst und Bindungsangst -eine toxische Anziehung.


Angst vor Verbindlichkeiten und der Zukunft

Hierbei geht es um Angst vor Verantwortung und verbindlichen Ereignissen, wie Hochzeit oder Familienplanung. Ebenso aber auch die generelle Angst, verantwortlich für andere Menschen zu sein.

 

Angst, an die eigenen Grenzen zu kommen

Einige bindungsängstliche Menschen wissen über sich selbst, dass sie schnell in emotionale Abhängigkeiten fallen, keine Grenzen mehr setzen und nicht Nein sagen können.

 

Sich nicht auf eine Beziehung einzulassen, in der diese Dinge ein wichtiger Teil des Zusammenlebens sind, scheint leichter, als sich den eigenen Mustern zu stellen.

 

Angst, nicht gut genug zu sein

Die Angst, nicht gut genug zu sein, gepaart mit einem geringen Selbstbewusstsein, ist ein weit verbreiteter Glaubenssatz, den viele Menschen – nicht nur jene mit Bindungsangst – in sich tragen.

 

Die ständige Furcht, dass diese Unsicherheit wahr werden könnte, hindert sie daran, überhaupt erst Verbindungen einzugehen. Sobald sie sich in einer Beziehung verunsichert fühlen oder Zweifel aufkommen, ziehen sie sich zurück.

 

Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Ängste oft tief verwurzelt sind und aus vergangenen Erfahrungen resultieren. Wenn es dir schwerfällt, zu spüren, was du brauchst und wo deine Grenzen sind, kann das zu einem ständigen inneren Konflikt führen. 


Bindungsangst Innere Kind Mediation

Um diesen Prozess zu unterstützen und dir selbst eine liebevolle Umarmung zu schenken, lade ich dich ein, meine Innere-Kind-Meditation auszuprobieren. Sie kostet dich nichts und hilft dir, deine Selbstfreundschaft zu stärken, sodass du von innen heraus an Kraft gewinnst.



Angst vor emotionaler Abhängigkeit 

Die Angst vor emotionaler Abhängigkeit haben vor allem Menschen, die ihre Bedürfnisse nicht zum Ausdruck bringen können, ihre eigenen Grenzen nicht spüren oder sich selbst aufgeben und nur noch für den Partner und die Beziehung leben.

 

Sie schützen sich von vornherein, weil sie wissen, dass sie sich nur wieder selbst aufgeben würden: Also halten sie andere Menschen auf Abstand. Das scheint einfacher zu sein, als das eigene Verhalten zu hinterfragen und das Bindungsmuster aufzulösen.

 

Angst vor Verletzung

Die Angst, verletzt zu werden, ist eine der Hauptursachen für Bindungsangst. Häufig liegen in der Vergangenheit prägende Erlebnisse und tiefsitzende Traumata, die den Aufbau von Schutzmechanismen zur Folge hatten. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass Menschen den Mut verlieren, sich emotional zu öffnen und sich auf neue Beziehungen einzulassen.


Höre hierzu die Folge meines Podcasts IN LOVE über die Angst, in neuen Beziehungen verletzt zu werden und wie es Menschen daran hindert, sich offen auf neue Partnerschaften einlassen zu können.




Angst davor, den anderen zu verletzen

Manchmal wissen Menschen auch, dass sie andere verletzen, weil sie zum Beispiel einfach nicht treu sein können, krankhaft eifersüchtig sind oder ein Suchtproblem haben.

 

Oft haben sie in der Vergangenheit erlebt, dass andere unter ihnen gelitten haben. Deshalb beschließen sie, dass es besser ist, allein zu bleiben. Verlieben sie sich dennoch, beginnt ein innerer Konflikt.

 

Angst vor den eigenen Emotionen

Beziehungspartner bringen nicht nur unsere besten, sondern auch unsere schlechtesten Seiten zum Vorschein. In der Einsamkeit haben wir oft weniger Anlass, uns mit unseren inneren Schatten auseinanderzusetzen. Doch sobald wir uns auf eine Beziehung einlassen, werden wir mit unseren Emotionen konfrontiert – sei es Wut, Trauer oder Hilflosigkeit.

 

In vielen Menschen mit Bindungsangst schlummern alte, unverarbeitete Emotionen, die sie lange Zeit unterdrückt haben. Diese tiefen Gefühle können überwältigend sein und die Angst hervorrufen, dass sie die Kontrolle über sich selbst verlieren könnten. Um sich selbst und andere vor diesen intensiven Emotionen zu schützen, erscheint es vielen als der einfachste Weg, einfach Single zu bleiben.

 

Angst vor dem Verlust von Autonomie

Schließlich gibt es die Angst, die eigene Identität aufzugeben. Für manche Menschen bedeutet eine Beziehung, sich an Regeln halten zu müssen oder ihre Freiheit einzuschränken. Diese Angst hat häufig ihre Wurzeln in Erfahrungen aus der Kindheit, in denen sie gelernt haben, dass Liebe und Bindung einschränkend sein können. Um dieser Vorstellung zu entkommen, halten sie andere Menschen auf Distanz und verzichten auf tiefere Verbindungen.




 

 

Bindungsangst + Verlustangst = toxische Anziehung?


Nicht selten zieht ein Mensch mit Verlustangst einen Menschen mit Bindungsangst an.

 

Wie sollte es auch anders sein? Die beiden haben eine besonders toxische Dynamik zusammen: Das, was dem einen am meisten Angst macht, ist der Schutzmechanismus des anderen.

 

Aus Angst vor Verlust beginnt der verlustängstliche Part zu klammern, Gespräche und Bestätigung zu suchen. Für den Part mit Bindungssangst ist das kaum auszuhalten und er geht in den Rückzug.

 

Eine Abwärtsspirale, die sich immer weiter verstärkt.

 

Was du wissen solltest: Beiden Partnern spiegeln sich gegenseitig ihre tiefen Wunden.

 

Diese könnten sie nutzen, indem sie sich den Ängsten stellen: In diesem Fall ist es wichtig, dass beide Partner an sich arbeiten und Schritte aufeinander zugehen.

 

Das setzt viel Bereitschaft für Reflektion und Beziehungsarbeit voraus.

 

Dass beide Partner gleichzeitig ihre Ängste bewältigen, kommt selten vor. Meist löst sich ein Partner aus der Verbindung und beginnt an sich zu arbeiten. Ist die Angst überwunden, zieht er in der Zukunft andere Menschen an und das Thema spielt in der neuen Partnerschaft keine oder eine untergeordnete Rolle.

 

Bindungsangst und Verlustangst liegen nah beieinander. Oft steckt hinter einer Bindungsangst auch eine Form von Verlustangst. Um nicht mit dem Schmerz konfrontiert zu werden, werden tiefe Bindungen einfach von vornherein vermieden.

 

Datest du oft Menschen mit Bindungsangst oder Verlustangst? Fühlst du dich in deinen Partnerschaften verloren und ziehst immer wieder den "Falschen" an? Wenn du dich in diesem Teufelskreis wiedererkennst, lade ich dich herzlich zu meinem Workshop "Fall in Love with the Good Guys" ein. In diesem Webinar teile ich wertvolle Erkenntnisse und Techniken, die dir helfen, die richtigen Partner anzuziehen und eine glückliche, stabile Beziehung aufzubauen.


 

 

Bindungsangst verstehen: Wie fühlt es sich Bindungsangst an?


Bindungsangst stellt nicht nur für den Partner des Betroffenen eine Herausforderung dar, sondern auch für die Person selbst. Die folgenden Punkte geben einen Einblick in die ambivalente Gefühlswelt von Menschen mit Bindungsangst. Je nach Schweregrad und den Hintergründen ihrer Entstehung können einige oder viele dieser Punkte zutreffen.

 

  1. Ständiges Hinterfragen der Beziehung oder des Partners

    Jede Kleinigkeit wird intensiv analysiert. Die betroffene Person fragt sich ständig, ob ihr Partner wirklich der Richtige ist, ob sie selbst liebes- und bindungsfähig ist oder ob der Partner sie tatsächlich liebt. Diese ständigen Zweifel sind nicht nur belastend für den Partner, sondern auch für den Bindungsängstlichen selbst. Es erscheint oft einfacher, Single zu sein, als ständig mit diesen Gedanken konfrontiert zu werden.


  2. Konflikte als „Beweise“ für das Scheitern

    Konflikte sind in jeder Partnerschaft normal, aber für Menschen mit Bindungsangst bedeuten sie oft mehr. Ihre inneren Zweifel führen dazu, dass sie Konflikte und Unstimmigkeiten als Beweis dafür werten, dass es nicht klappen kann. Dabei wird übersehen, dass eine Partnerschaft ganz ohne Konflikte unrealistisch ist.

     

  3. Selbstsabotage

    Bindungsängstliche Menschen neigen dazu, sich selbst zu sabotieren. Sie suchen unbewusst nach Fehlern oder Gründen, um sich nicht näher einlassen zu müssen, und initiieren manchmal sogar Streitigkeiten, die den Partner verärgern oder abstoßen. Diese Selbstsabotage bestätigt ihre inneren Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Beziehungen können nicht funktionieren“.

    Eine weitere Form der Selbstsabotage ist das „Niemand gefällt mir“-Phänomen. Viele haben Schwierigkeiten, überhaupt jemanden zu mögen, und in der Dating-Phase wird oft nach Fehlern gesucht, was dem potenziellen Partner kaum eine Chance lässt.


  4. Selbstwertprobleme und Unsicherheiten

    Menschen mit Bindungsangst kämpfen häufig mit Selbstakzeptanz. Ihre Selbstwertproblematik erstreckt sich oft über den Bereich der Liebe hinaus und zeigt sich auch in anderen Lebensbereichen. Diese Unsicherheit führt dazu, dass sie ständig hinterfragen, ob ihr Partner echte Gefühle hat. Die Angst, während der Beziehung den Glaubenssatz nicht gut genug zu sein, bestätigt zu sehen, verstärkt diese Problematik.


  5. Ständige Überforderung

    Das Gefühl, dass der Partner zu viel will, ist für bindungsängstliche Menschen häufig präsent. Was für andere ein normales Maß an Nähe und Distanz darstellt, kann für sie wie eine erdrückende Last wirken. Die Wünsche und Bedürfnisse des Partners setzen sie unter Druck und können einen Fluchtreflex auslösen, was für sie wie Freiheitsberaubung erscheint.


  6. Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen

    Menschen mit Bindungsangst empfinden oft Schuld, weil sie wissen, dass sie ihren Partnern nicht das geben können, was sie brauchen. Vielleicht haben sie in der Vergangenheit andere verletzt und wollen eine Wiederholung vermeiden. Aus Angst, anderen Leid zuzufügen und sich schuldig zu fühlen, schließen sie sich von echter Nähe aus.


  7. Die Angst, für immer allein zu bleiben

    Bindungsängstliche Menschen erkennen häufig, dass sie sich selbst und andere sabotieren oder ablehnen. Intuitiv spüren sie, dass sie sich damit die Chance auf Liebe verwehren und fürchten, für immer allein zu bleiben. Beziehungen sind oft von kurzer Dauer oder kommen gar nicht zustande. Sie hegen ambivalente Gefühle gegenüber dem Konzept „Partnerschaft“, geprägt von einer tiefen Sehnsucht nach Liebe und Bindung, gepaart mit der Angst vor Nähe. Dieser innere Konflikt kann viel Nerven und Zeit kosten.


 

Ursachen: Wie entsteht Bindungsangst?


Die Gründe für Bindungsangst sind so verschieden, wie der Mensch selbst:


Nicht jeder Mensch, dem etwas Bestimmtes passiert, entwickelt später Angst vor Nähe. Und auch nicht jeder Mensch, der Bindungsangst hat, hat sie wegen einem der folgenden Punkte.

 

Zur Orientierung führe ich die häufigsten Gründe für dich zur Orientierung auf:

 

  1. Negative Erfahrungen mit den Eltern

    Kinder sind von ihren Eltern abhängig. Vertrauensbrüche oder unsichere Bindungen können dazu führen, dass sie Schutzmechanismen wie Bindungsvermeidung entwickeln.


  2. Traumatische Erlebnisse

    Erlebnisse wie sexueller Missbrauch oder Misshandlungen zerstören das Vertrauen zu den Menschen, von denen wir abhängen. Um sich vor weiterer Verletzung zu schützen, wird oft die Entscheidung getroffen, keine engen Bindungen einzugehen.


  3. Verlust der Eltern

    Wenn Eltern früh durch Tod oder Trennung das Kind verlassen, lernt das Kind, dass Liebe schmerzhaft sein kann. Oft werden sie im Umgang mit Verlusten allein gelassen, was zu Schutzmechanismen führt.


  4. Helikopter-Eltern

    Übermäßig kontrollierende Eltern können bei ihren Kindern Angst vor emotionaler Abhängigkeit hervorrufen. Diese wird oft als einengend empfunden.


  5. Abweisende oder emotionale Unerreichbarkeit

    Wenn Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht wahrnehmen, entwickeln diese häufig das Gefühl, dass sie niemanden brauchen, was zu inneren Konflikten führt.


  6. Narzisstische Eltern

    Kinder von narzisstischen Eltern erleben Manipulation und Entwertung. Sie fühlen sich oft ausgeliefert und haben später Angst vor Bindung.


  7. Negative Kindheitserfahrungen

    Diese müssen nicht unbedingt mit den Eltern zusammenhängen, sondern können auch aus anderen Erlebnissen resultieren, die das Vertrauen in Menschen erschüttert haben.


  8. Alte Verletzungen

    Vorherige toxische Beziehungen können tiefen emotionalen Schmerz und Schutzmechanismen hinterlassen, die eine neue Bindung erschweren.

     

  9. Mangelnde Selbstliebe

    Wer sich selbst nicht liebt, hat Schwierigkeiten zu glauben, dass es jemand anderes tun könnte. Die Liebe eines anderen Menschen passt nicht mit dem eigenen Selbstbild zusammen und klingt, wie eine Lüge. Nicht selten geht das Gefühl, nicht liebenswert zu sein, mit der Annahme einher, keine Liebe verdient zu haben. Die Sorge, dass der eigene Selbstwert durch Verletzung noch weiter beschädigt wird, ist groß und deshalb haben viele bindungsängstliche Typen eine dicke Schutzwand um sich aufgebaut. Dafür verzichten sie auf echte Nähe, obwohl eigentlich ein sehnlicher Wunsch nach Liebe und Annahme besteht.


 

Was tun gegen Bindungsangst?


Vielleicht hast du gerade erkannt, dass entweder du oder dein Partner unter Bindungsangst leidet. Doch keine Sorge, auch die Angst vor Nähe kann überwunden werden.


Ehrlichkeit

Der erste Schritt ist, ehrlich zu dir selbst zu sein. Liegt es wirklich an der Bindungsangst, dass du oder dein Partner Schwierigkeiten habt, euch auf die Beziehung einzulassen? Oder fehlt es vielleicht einfach an den nötigen Gefühlen füreinander?

 

Keine Schuldzuweisung

Zweitens: Suche nie den Auslöser der Bindungsangst deines Partners bei dir. Das Gleiche gilt auch umgekehrt: Wenn du unter Bindungsangst leidest, hat das nichts mit deinem Partner zu tun. Bindungsangst entsteht durch tiefere, oft in der Kindheit verankerte Ursachen, die wir im vergangenen Kapitel bereits besprochen haben. Keiner dieser Gründe hängt mit dir oder deinem aktuellen Partner zusammen.


Eigenverantwortung

Im dritten Schritt musst du verstehen, dass es nicht die Aufgabe deines Partners ist, dich von deiner Bindungsangst zu heilen. Im gleichen Zug ist es nicht deine Aufgabe, deinem Partner zu heilen. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.

 

Es wäre vielleicht sogar kontraproduktiv, wenn du deinem Partner die Verantwortung abnimmst. Stell dir mal vor, dein Partner wäre eifersüchtig und du würdest ihn vor dem Schmerz bewahren wollen. Du würdest also nicht mehr rausgehen und kaum mit anderen Menschen sprechen, um deinen Partner zu schützen.

 

Aber würdest du deinem Partner damit wirklich helfen? Wahrscheinlich eher weniger. Denn es ist seine Aufgabe, die eigenen Trigger anzusehen und Projektionen aufzulösen.


 


Bindungsangst überwinden: Tipps und Strategien


Wenn du das Gefühl hast, dass du oder dein Partner unter Bindungsangst leiden, gibt es verschiedene Ansätze, um diese zu überwinden.

 

  1. Holt euch professionelle Unterstützung

    Egal, ob du selbst unter Bindungsangst leidest oder dein Partner: Man muss nicht alles allein schaffen. Professionelle Unterstützung durch Therapie oder Coaching kann helfen, die Ursachen von Bindungsangst zu verstehen und konstruktive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Wenn du schon länger mit einem Partner zusammen bist, der Angst vor Bindung und den nächsten Schritten hat, kann eine Paartherapie eine gute Wahl sein.


  2. Arbeite an deiner Selbstliebe

    Deine Aufgabe ist es, auf jeden Fall bei dir zu bleiben und dich um dich selbst zu kümmern. Das mag egoistisch klingen, ist aber ein gesunder Schutzmechanismus.


    Selbstliebe ist entscheidend für ein erfülltes Leben und gesunde Beziehungen. Sie bildet die Grundlage für deinen Selbstwert und hilft dir, liebevoll mit dir selbst und anderen umzugehen. Beginne damit, die vielfältigen Möglichkeiten zur Steigerung deines Selbstwerts zu erkunden – sei es durch Coaching, Hypnose, Affirmationen oder Journaling.

     

  3. Rede mit deinem Partner

    Offene und ehrliche Gespräche können Wunder wirken. Wenn du oder dein Partner verunsichert sind, kann das gemeinsame Reden über Gefühle und Ängste die Beziehung enorm entlasten.


  4. Setze dich mit deinen Ängsten auseinander

    Verstehe die Ursachen deiner Bindungsangst. Wenn du erkennst, warum du so fühlst, wird es einfacher, dein Verhalten zu ändern und in der Gegenwart zu leben, ohne von der Vergangenheit beeinflusst zu werden.


    Das Gleiche gilt für die Ängste deines Partners. Wenn er sich weigert, sich mit seinen inneren Konflikten auseinanderzusetzen, wird es ihm schwerfallen, seine Bindungsangst jemals zu überwinden.


  5. Lerne, Grenzen zu setzen

    Es ist essenziell, deine eigenen Grenzen zu kennen und zu verteidigen. Ein klares „Nein“ zu äußern, ist auch ein „Ja“ zu dir selbst. So schützt du dich davor, in ungesunde Dynamiken zu geraten.


 

Fazit: Gesunder Selbstschutz und -liebe sind wichtig!

 

Bindungsangst ist eine Herausforderung, die sowohl dich als auch deinen Partner belasten kann. Es ist wichtig, auf dich selbst zu achten, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen. Indem du an deiner Selbstliebe arbeitest und offen kommunizierst, kannst du nicht nur dich selbst, sondern auch deine Beziehung stärken.

 

Expert:innen, die sich mit dem Phänomen Bindungsangst auskennen, können dich unterstützen und dir dabei helfen zu verstehen, was die Gründe für deine ambivalenten Gedanken und Gefühle sind.

 

Meine Herzensempfehlung und mein Nummer 1 Tipp gegen Bindungsangst ist daher immer eine Therapie oder Coaching. Wenn du Unterstützung benötigst, zögere nicht, ein kostenloses Erstgespräch mit mir zu buchen. Lass uns gemeinsam an deinen Themen arbeiten und einen Weg zu mehr Liebe und Sicherheit in deinem Leben finden.





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Stella Schultner

Stella Schultner ist Expertin für Liebe, Dating & Beziehungen. In ihren Love-Coachings vermittelt sie nicht nur klassische Dating-Tipps und Tricks, sondern deckt auch tieferliegende psychologische Zusammenhänge und Muster durch innovative Hypnosetechniken auf.
 

Mit ihrem beliebten Podcast "IN LOVE" und auf Social Media teilt sie regelmäßig faszinierende Einblicke aus der Psychologie und Diagnostik sowie wertvolle Tipps, um Ängste zu überwinden und Beziehungen zu stärken. Stella Schultner ist bekannt aus renommierten Formaten, darunter die Inside, Zeit Online, Stuttgarter Zeitung, Radio Gong, the curvy magazin u.v.m. Sie steht für ausgewogenes Dating, eine gesunde Selbstachtung und das Streben nach erfüllten Partnerschaften

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